Durchmesserlinien
Durchmesserlinien benötigen deshalb Haltestellen, die direkte Fahrwege ermöglichen – sogenannte Durchmesserhaltekanten (oder auch Durchmesserperrons).
Das Gegenteil davon sind die wendenden Linien (sogenannte Radiallinien). Diese benötigen Haltestellen, an denen sie mehrere Minuten stehen bleiben können, ohne dass die anderen Buslinien behindert werden.
Beispiele für Durchmesserlinien im Kanton Luzern
Warum sind Durchmesserlinien wichtig?
- Sie ermöglichen den Fahrgästen direkte und umsteigefreie Fahrten über das jeweilige Zentrum hinaus (z.B. von Ebikon nach Kriens oder von der Käppelimatt in Willisau nach Sursee).
- Sie machen den Betrieb effizienter, weil die Fahrzeuge nicht wie bei den Radiallinien mehrere Minuten auf ihre Rückfahrt warten müssen.
- Sie verbrauchen weniger wertvollen Platz in den Zentrumsbereichen
- Sie sind für andere Verkehrsteilnehmende vorteilhaft, weil sie mit dem Verkehrsstrom «mitschwimmen» können und, beispielsweise auf dem Bahnhofplatz Luzern, nicht quer zu den Hauptverkehrsströmen abbiegen müssen.
Mit dem Durchgangsbahnhof Luzern (DBL) entstehen Durchmesser-Bahnlinien
Die Vorteile von Durchmesserlinien gelten auch für den Bahnverkehr. So hat der geplante viergleisige Durchgangsbahnhof etwa dieselbe Kapazität wie heute der Kopfbahnhof mit seinen zehn normalspurigen Gleisen.
Auch im Busnetz, speziell am Bahnhof Luzern, braucht es mehr Durchmesserlinien.
Dies hat die Studie Bus 2040 aufgezeigt und damit die bisherigen AggloMobil-Planungen bestätigt.
Die Verknüpfung von weiteren Radiallinien zu Durchmesserlinien benötigt aber einen Ausbau der Durchmesserperrons, denn die heutigen fünf Durchmesserlinien lasten die bestehenden Perrons bereits vollständig aus.
Inbetriebnahme bis Dezember 2026
Ziel ist eine Inbetriebnahme der ausgebauten Durchmesserperrons bis Ende 2026. Die entsprechende Planung wurde von unseren Partnern Stadt und Kanton Luzern gestartet. Es ist eine grosse Herausforderung, den Ansprüchen aller Verkehrsteilnehmenden und den städtebaulichen Aspekten gerecht zu werden.
Solange die erweiterten Durchmesserperrons nicht erstellt sind, kann das Busangebot in der Stadt und Agglomeration kaum mehr weiterentwickelt werden.
Die Studie Bus 2040 zeigt, dass es auch mit den ausgebauten Durchmesserperrons noch einige Radiallinien am Bahnhof Luzern geben wird.
Dies liegt daran, weil von Seite Seebrücke deutlich weniger Buslinien zum Bahnhof führen als von Seite Pilatusstrasse. Selbst wenn alle Linien von Seite Seebrücke durchgebunden würden, verbleiben auf Seite Pilatusstrasse noch zahlreiche wendende Radiallinien.
Bild: Durchmesserperron in Luzern, Kante B
Durchmesserlinien
Um den rund um den Bahnhof Luzern auszubauenden Busverkehr auch künftig bewältigen zu können, braucht es aber weitere Durchmesserlinien. Diese sind nur möglich, wenn Buslinien von der Pilatusstrasse Richtung Tribschen durchgebunden werden können, vorteilhaft über eine neue Busachse auf der Ostseite des Bahnhofs und allenfalls ergänzt durch eine Busachse in der Zentralstrasse.
Busachse Ost für noch mehr Durchmesserlinien am Bahnhof Luzern
Eine neue Busachse Ost ist zur Abwicklung des Busverkehrs im Zeithorizont des DBL zwingend notwendig.
Sie kann aber bereits während der Bauzeit des DBL sehr hilfreich sein. Denn in dieser Zeit werden die heutigen Bushaltestellen auf dem Bahnhofplatz für die Radiallinien (Kanten C bis Z) aufgrund der Baustelle wegfallen.
Je mehr Durchmesserlinien, auch dank der Busachse Ost, geschaffen werden können, desto weniger Platz beanspruchen – noch zu suchende – alternative Standorte für die verbleibenden Radiallinien.
Neue Strasse
Langfristig soll die Busachse über eine neue Strasse von der Robert-Zünd-Strasse direkt zur Bürgenstrasse und weiter zum Knoten Tribschen-/Werkhofstrasse führen.
Bis nach der Inbetriebnahme des DBL könnte sie über den Inseliquai–Landenbergstrasse führen.
Betriebskonzept Zielnetz 2040 für Zufahrtsachsen-Szenario 3 «Pilatusstrasse + Bahnhof Ost»
(Quelle: Studie Bus 2040, Entwurf zur Mitwirkung)
Die Studie Bus 2040 nennt auch ausserhalb des Zentrums Luzern neue Ansätze für Durchmesserlinien.
Beispiele dafür sind in Sursee die Verknüpfung der Linien:
- 86/87 zwischen Beromünster und dem Campus
- 66/85 zwischen Willisau und Triengen
Oder als Beispiel in Ebikon die Verknüpfung der Linien:
- 23/30 von Gisikon zum Kantonsspital und weiter bis nach Littau.